Elternhaus zu neuem Leben erweckt
Schwenningen. Das Café-Restaurant an der Gustav-Schwab-Straße in Schwenningen ist seit dem 8. Juli geöffnet – allerdings vorerst nur freitags. Denn wie überall in der Gastronomie fehlt Personal, um mehr Tage von der Speisenzubereitung bis zum Service abdecken zu können. Auf entsprechende Stellenanzeigen habe sich niemand gemeldet, berichtet Sonja Börner.
Mit „Kurt Genuss und Keramik“ hat sie einen lang gehegten Wunsch im Haus ihres inzwischen verstorbenen Vaters umgesetzt: die Verbindung ihres Töpferberufes mit einem kulinarischen Angebot. Da Sonja Börner und ihr Mann beide berufstätig sind, blieb abends öfter die Küche kalt, und gegessen wurde im Restaurant. „Dabei sind mir Ideen gekommen, was man besser machen könnte, und ich habe immer schon gerne privat für viele Gäste gekocht“, erzählt sie.
Selbst gemachtes Geschirr
Das Haus ihrer Eltern in Schwenningen stand lange leer. Deshalb freut es sie besonders, es über diesen Weg wieder mit Leben füllen zu können. Der Name bezieht sich auf ihren Vater. Entstanden ist ein großer Gastraum. Bei gutem Wetter steht ein Biergarten zur Verfügung. Cola und Fanta sucht man auf der Getränkekarte vergeblich. „Wir bieten hausgemachte Limonaden und bieten ansonsten das, was uns selber schmeckt.“ Dazu zählt beispielsweise Bier eines Brauers aus Zimmern ob Rottweil. Speisen und ein Teil der Getränke werden auf Geschirr aus der Töpfereiproduktion von Sonja Börner serviert. „Ich stelle überwiegend Geschirr her, und das will ich auch gebrauchen. Außerdem verleiht das dem Café beziehungsweise Restaurant eine individuelle Note.“ Und unterstreiche, dass es sich um sogar spülmaschinenfeste Gebrauchskeramik handele, die man im Übrigen auch käuflich erwerben kann. „Die Gäste können einmal gebrannte Waren selber anmalen, wenn sie möchten. Das verleiht den Dingen eine persönliche und individuelle Note“, findet sie.
Die Räume sollen außerdem Platz bieten für wechselnde Ausstellungen. Derzeit sind Werke Martina Gläser aus Dauchingen zu sehen. Dabei handelt es sich überwiegend um Acrylmalerei auf Leinwand. Auch Sonja Börner malt in ihrer Freizeit, einige ihrer Bilder zieren ebenfalls die Wände der Räumlichkeiten.
Töpferkurse sind geplant, in der Ausführung allerdings zeitintensiv. Solange die Inhaberin oft noch selber in der Küche stehen und Speisen zubereiten muss, reicht das Zeitbudget kaum für alle Ideen rund um das „Kurt Genuss und Keramik“. Die Werkstatt von Sonja Börner ist in der Nähe beheimatet und der Standort einem „Glücksfall“, wie sie sagt, zu verdanken.
Ihre Töpferware vertreibt sie unter anderem auf Märkten wie dem in der Halle in Schwenningen. Am Wochenende, 10. und 11. September, beteiligt sie sich am Töpfermarkt in Hüfingen.